Altenpflege ist mehr als die Bewohner satt und sauber zu bekommen. Hier gibt es Spezialisten, die sich mit Schmerzen auskennen. Mit der Besonderheit, dass sie es mit Menschen zu tun haben, die manchmal gar nicht mehr sagen können, wo es weh tut.
Wir kennen es von uns: wenn wir Schmerzen haben, dann geht nichts mehr, und wir sind in unserer Lebensqualität enorm eingeschränkt. Manchmal hilft ein Schmerzmittel, und es ist wieder gut.
Doch was macht man, wenn jemand nicht mehr sagen kann, wo es weh tut? Wenn auf die Frage: „Auf einer Skala von 0 bis 10: Wie stark ist ihr Schmerz?“ keine Antwort kommen kann, weil jemand beispielsweise dement ist oder aus anderen Gründen nicht antwortet. Dann kommt die Pain Nurse ins Spiel.
Nicole Grimm, Leiterin unseres Sozialdienstes, hat diese Fortbildung nun erfolgreich abgeschlossen.
Aber was macht eine Pain Nurse genau?
Die Herausforderung ist es hier, Schmerzen zu erkennen und zu erfassen, ohne dass sich manche Bewohner noch äußern können.
Frau Grimm kennt unsere Bewohner-/innen. Sie achtet auf gewisse Verhaltensmerkmale. Was hat sich verändert? Der Gesichtsausdruck, erhöhter Blutdruck, weinen, Appetitlosigkeit, Unruhe – all das können Indikatoren für einen Schmerz sein. Man braucht dafür eine gute Beobachtungsgabe. Anhand festgelegter Kriterien erfasst man den Schmerz, und zwar in einer Ruhesituation (z.B. im Bett) und in einer Belastungssituation, z.B. wenn ein Bewohner in den Rollstuhl mobilisiert wird. Man kann dabei genau sehen, ob etwas unangenehm für den Schmerzpatienten ist.
Zudem ist die Zusammenarbeit mit den Ärzten und Angehörigen sehr wichtig. Sie kennen Diagnosen und die Medikamente, die eingenommen werden müssen. In Akutfällen können wir als Fachkräfte Schmerzmittel einsetzen, nach Anordnung des Arztes. Da wir nicht immer ad hoc auf einen Arzt zurückgreifen können, müssen wir in besonderem Maße vorausschauen, gut beobachten und mit dem behandelnden Hausarzt eine Bedarfsmedikation anpassen, um im Akutfall gut reagieren zu können.
Die Spezialisierung zur Pain Nurse hat Nicole Grimm nochmal ganz neue Sichtweisen eröffnet und ihren Blick auf die Pflege verändert: „Ich bin hier nicht einfach eine Angestellte, die ihre Arbeit macht, sondern ich kann mich hier auch einbringen! Es ist erfüllend zu sehen, wenn man etwas bewirken kann.“
Das Haus St. Franziskus bildet nicht nur aus, sondern es liegt uns auch sehr am Herzen die Fort- und Weiterbildung zu fokussieren.
Liebe Frau Grimm,
wir gratulieren Ihnen ganz herzlich zu dieser bestandenen Prüfung!
Das gesamte Team von St. Franziskus